Zahnhygiene:
Gesunde Zähne, gesunder Körper
Zähneputzen gehört zu den Dingen im Alltag, die wir tun, ohne groß nachzudenken. Reine Routine sozusagen. Nehmen wir den Tag der Zahngesundheit zum Anlass, die Zahnhygiene etwas genauer anzuschauen und einen Blick auf den obersten Teil unseres Verdauungstrakts zu werfen.
Gerade, lückenlos und strahlend weiß, so stellen wir uns unsere Zähne vor. Um sie schön und gesund zu halten, pflegen wir sie täglich – morgens und abends. Zähneputzen hilft, bakterielle Zahnbelege – Plaque – zu beseitigen und die Zähne vor Mikroorganismen und anderen Krankheitserregern zu schützen. Richtiges Putzen will aber gelernt sein, vor allem mit der Handzahnbürste. Eine Forsa-Umfrage von 2019 zeigt, dass Dreiviertel der befragten Deutschen ihre Zähne zweimal am Tag putzen – Frauen sind dabei etwas sorgsamer als Männer. Allerdings berücksichtigen sie nur 30 bis 40 Prozent des Zahnfleischansatzes. Genau die Stelle, wo Zahnentzündungen entstehen – und damit auch Parodontose.
Parodontose (medizinisch: Parodontitis) bezeichnet eine bakterielle Entzündung des Zahnbettes. Bleibt sie unbemerkt und -behandelt, greift sie das umliegende Bindegewebe und die Kieferknochen an. Das kann wiederum zu Lockerung und Verlust der Zähne führen. Parodontose beginnt normalerweise schmerzfrei als Zahnfleischentzündung. Ist das Immunsystem intakt, kann es sich gegen Bakterien zur Wehr setzen. Ist die körpereigene Abwehr geschwächt, breitet sie sich weiter aus. Ein geschwollenes Zahnfleisch, das beim Zähneputzen blutet, ist ein erstes Warnsignal, ebenso wie Mundgeruch. Sind die Bakterien erst einmal in den Mundraum eingedrungen, finden Sie ideale Bedingungen, um sich bis in die Zahnwurzel und den Zahnhalteapparat zu verbreiten. Mittelschwer ist die Parodontose eine offene Wunde im Mundraum und ungefähr so groß wie eine knappe Handfläche. In Deutschland ist ungefähr die Hälfte der Erwachsenen von Parodontose betroffen – für Raucher ist das Risiko besonders hoch.
Die richtige Zahnhygiene umfasst mehr
als das Zähneputzen
Eigentlich haben wir schon als Kind gelernt, wie richtige Zahnhygiene geht. Da uns das tägliche Schrubben aber manchmal lästig erscheint, vernachlässigen wir es gerne. Die Folge: Laut dem Barmer-Zahnreport von 2020 hatte mehr als die Hälfte der Zehnjährigen in Deutschland bereits eine Kariesbehandlung. Dabei gibt es ein paar einfache Regeln, die helfen, Parodontose und andere Zahnerkrankungen vorzubeugen:
- Kinder sollten schon ab dem Milchzahnalter mit Zähneputzen beginnen.
- Mindestens zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahncreme lang putzen – so lange, bis alle Zähne von allen Seiten gründlich geputzt sind. Nach dem Essen eine halbe Stunde warten, um den Zahnschmelz zu schützen. Nicht kräftig ausspucken, sonst geht das zahnschützende Fluorid (gegen Karies) verloren.
- Auf die Putztechnik achten: Ohne Druck mit kreisenden Bewegungen vom Zahnfleisch weg zum Zahn hin. Das gilt für Handzahnbürsten genauso wie für elektrische Zahnbürsten.
- Zahnseide und Interdentalbürstchen helfen, Zahnbelag gründlich zu entfernen und die Zahnzwischenräume zu reinigen.
- Ein Zungenschaber beseitigt Bakterien auf der Zunge.
- Mundspülungen pflegen das Zahnfleisch – sie ersetzen aber nicht das Zähneputzen!
- Eine professionelle Zahnreinigung mindestens einmal im Jahr beim Zahnarzt befreit Zähne sehr gründlich von Plaque, auch die Stellen, die der Patient schwer erreicht.
Wer seine Zähne richtig putzt, profitiert nicht nur von Zahngesundheit. Forscher aus Korea haben 2019 bewiesen, dass mehrmals tägliches Zähneputzen (mindestens dreimal am Tag) auch mit einem verringerten Risiko für Vorhofflimmern und Herzschwäche einhergehen. Der Grund: Werden Entzündungen im Mundbereich verhindert, können sie auch nicht in den Blutkreislauf gelangen und sich im Körper weiterverbreiten. Andersherum können Zähne, Mundhöhle und Kiefer sogar Schulter- und Gelenkschmerzen, Tinnitus, Allergien, Diabetes und Rheuma auslösen beziehungsweise beeinflussen. Zahngesundheit ist demnach eng mit der allgemeinen Gesundheit des Körpers verbunden.
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